Le Chemin de la moindre Résistance

FRANK BÖLTER

Frank Bölters künstlerische wie kuratorische Unternehmungen verbinden unterschiedlichste Öffentlichkeiten in gemeinschaftliche, oft wahnwitzige und waghalsige Erfahrungsprozesse mit offenem Ausgang. Ob lebensgroße Papierpanzer, gefaltet von Soldaten der Bundeswehr mit Kriegsflüchtlingen, bewohnbare Einfamilientraumhäuser aus faltbaren Pappsteinen oder fragile Papiervehikel, mit denen dann auch noch abenteuerliche Reisen unternommen werden.        

Ob ein Konzert eines 30 Personen starken Orchesters für die Mäuse der Untergrundkanalisation einer Großstadt, eine Lesung von Kurt Vonneguts „Schlachthof 5“ für Kühe auf ihrer Wiese oder eine Ausstellungsreihe über 6 Jahre hinterm Mond ... Hinter dem manchmal vordergründigen Spektakel von Ausstellungen an unmöglichen Orten, an denen man weder ein Publikum zu finden scheint, noch eine künstlerische Auseinandersetzung erwartet darf, geht es um die tiefe Erfahrung gemeinschaftsbildender und integrativer Prozesse, in der jeder seine individuellen Spezialisierungen erkennen und einbringen darf.